Nordpark

ca. 4 km

Bei diesem Spaziergang schauen wir uns im Nordpark die Skulpturen an, genießen die Blumenpracht im Sommer und gehen zum Schluss noch am am Rheinufer bis zur Theodor-Heuss-Brücke.

Der Nordpark wurde 1937 für die Reichsaustellung Schaffendes Volk, eine Propagandaausstellung der Nationalsozialisten, eröffnet. Die damaligen Ausstellungshallen sind inzwischen nicht mehr vorhanden und wurden durch Blumenbeete ersetzt.

Ich empfehle meinen gezeichneten Plan vor dem Spaziergang auszudrucken, damit Sie die Skulpturen besser finden.

Am Eingang sehen wir die beiden Rossebändiger von Edwin Scharff nach einer Idee von Peter Grund, dem damaligen Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie. Es kam damals zu einem Skandal, als Fotos der Rossebändiger in der Austellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt wurden. In der Folge wurde Scharff von der Kunstakademie entlassen und erhielt ein Arbeitsverbot.

Wir gehen nach rechts kurz hinter dem Verwaltungsgebäude und schauen uns die Wasserachse an.

Auf beiden Seiten sehen wir mehrere Skulpturen, „Die Ständischen“ genannt, da sie die Berufe und Stände des schaffenden Volkes darstellen sollten. Die ursprünglich 12 Figuren wurden im Zusammenhang mit dem Skandal um die Rossebändiger vor einem Besuch Hitlers 1937, entfernt.Erst 1941 stellt man wieder vier der Figuren wieder auf, die noch am ehesten den Wünschen der Ausstellungsleitung entsprachen. Auf die restlichen Sockel stellte man Blumenkübel. Zwei weitere Figuren wurden 2006 wieder aufgestellt, die restlichen Figuren sind verschollen. Wir sehen den Bauer und die Bäuerin, den Fischer und Falkner, sowie die Winzerin und die Schäferin.

Am Ende der Wasserachse gehen wir am Springbrunnen rechts Richtung Ballhaus, welches heute jungen Künstlern als Ausstellungsraum dient.

Wir gehen rechts oder links am Ballhaus vorbei und gehen die Treppen hinunter zum Tanzring, der 1937 so genutzt wurde. heute wird er immer sehr schön bepflanzt.

In westlicher Richtung folgen wir dem Weg, wobei wir uns rechts halten. Wir kommen dabei an den Häusern vom Gartenamt und an einer öffentlichen Toilette vorbei, bevor wir auf die erste Skulptur den „Durchgang“ (1987) von Christian Kronenberg stoßen.
Im Plan die Nr. 4

Weiter geht´s Richtung Japanischer Garten, wo wir zuerst den „Kubus gezogen und gedrückt“ von Hagen Hilderhof 1982 und die „Baumstele“ von Horst Rainer Kerger 1988 sehen.
Im Plan die Nr. 2 und 3

Dann geht es in den Japanischen Garten.

Dieser wurde von dem Garten- und Landschaftsarchitekten Iwakii Ishiguro und seinem Sohn Shojiro geplant und am 24. 5 1975 an die Düsseldorfer übergeben. Die Fische in dem Teich sind Farbkarpfen aus dem Tempel Nara in Japan. Alles in diesem Japanischen Garten, hat eine tiefere symbolische Bedeutung. Dabei ist es egal, ob es sich um Bäume, Teich, Steine, Quelle, Hügel, Laternen oder die Sitzgruppe am Teich handelt.

Vom Ausgang des Japanischen Gartens gehen wir an der Zedernwiese vorbei zum Blumenring wo wir die „Kinetische Plastik“ von George Rickey 1966 sehen.

Jetzt umrunden wir die Blumenachse. Wer möchte kann sich im Cafe mit Kaffee und Kuchen verwöhnen. ansonsten biegen wir ab und sehen den „Lochstein“ von Luis Guerrero 1986.
Auf dem Plan die Nr. 7

Schräg gegenüber finden wir die Skulptur „Mitriss“ von Gregor Merten 1986.
Auf dem Plan die Nr. 8

Ein Stück weiter auf der Wiese ist die Installation „ohne Titel“ von Erich Reusch 1977.
Auf dem Plan die Nr. 9

Wir folgen dem Weg nördlich bis wir auf der Ecke die Skulptur „Knickung“ von Peter Schwickerath 1987 erreichen.
Auf dem Plan die Nr. 6

Jetzt geht´s Richtung Rosengarten wo wir an der „Sitzenden“ (stammt noch aus den Eröffnungsjahren) vorbei zum Kakteen- und Sommerblumen-Bereich kommen.

Dort finden wir die letzte Skulptur. Es ist die Skulptur „ohne Titel“ von André Bloc 1961.
Auf dem Plan die Nr. 1

Wir verlassen nun den Nordpark und überqueren die Rotterdammer Straße Richtung Rhein. Jetzt sehen wir das Restaurant „Schnellenburg; etwas weiter weg die Messe und gegenüber die englische Kirche.An der linken Ecke der Schnellenburg erinnert ein Relief an die Vergangenheit als  Fährstelle für Treidelpferde. Beim „Treideln“ zogen Treidelpferde und Treidelknechte die Lastkähne im Strom auf dem eigens hierzu angelegten Leinpfad an dicken Hanfseilen stromaufwärts.

Gemütlich geht es weiter an der Rheinpromenade Richtung Theodor-Heuss-Brücke.

Auf dem Weg sehen wir rechts eine Säule mit den Entfernungsangaben „Basel 579,970 km“ und „Rotterdam 242,437 km“

Wir können nun einen Blick auf den Jachthafen werfen.

Auf der linken Seite sehen wir die „Schlageterstadt“. Mit der  Reichsausstellung Schaffendes Volk 1937 wurde hier ein völlig neues Stadtviertel erbaut, welches nach Albert Leo Schlageter, einer Märtyrerfigur der Nazis im Dritten Reich benannt wurde. Viele Besucher kamen im Rahmen der Ausstellung hierher, um das „neue deutsche Wohnen“, das „neue deutsche Arbeiten“ und die „neue deutsche Kunst“ zu sehen. Heute ist dies ein nobles Wohnviertel.

Etwas weiter sehen wir links das Krieger-Denkmal am Reeser Platz und rechts von uns das „Haus am Rhein“, ein beliebtes Ausflugslokal.

An der Theodor-Heuss-Brücke endet nun unser Spaziergang. Erwähnenswert ist hierbei noch, dass es bei den Bauarbeiten im Jahr 1956 zu einem heftigen Zwischenfall kam, als ein 330 Tonnen schweres Brückenteil in den Rhein stürzte. Dabei wurde glücklicherweise nur ein Monteur leicht verletzt. Doch nur zwei Jahre später feierte Deutschlands erste Schrägseilbrücke, die heutige Theodor-Heuss-Brücke, ihre Eröffnung.